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Motivation

Motivation

Wer mit Computern arbeiten will, sollte keinesfalls in einen Laden gehen und sagen "Ich suche ein Programm, das...". Mit dieser Fragestellung fällt man ziemlich sicher auf die Nase, weil die Vorgehensweise dem Hersteller gegenüber dem Kunden zuviel Macht gibt. Das wird sofort bestraft.

Die Erfahrung zeigt, daß man als Kunde im Computergeschäft eine viel bessere Stellung hat, wenn man sich zunächst einmal für Standardformate (und Standardprotokolle) entscheidet und erst dann die Programme aussucht, die sich daran halten.

Märkte, die auf Standardformaten und Standardprotokollen basieren, entwickeln sich weiter, Märkte, die auf Standardprogrammen basieren, stagnieren.

Beispiel 1: Das Internet: Man flanscht beliebige Computer mit beliebigen Betriebssystemen zusammen und es funktioniert einfach. Der Grund: alle halten sich an Standardprotokolle wie TCP/IP.

Beispiel 2: Das World Wide Web: Das ist kein Programm sondern zunächst einmal ein Dateiformat (html) und ein Protokoll (http). Der Erfolg kommt dann daher, daß man dadurch einen beliebigen Rechner und einen beliebigen Browser von irgendeinem Hersteller nehmen kann, und es tut einfach (meistens). Zum Erzeugen nimmt man ein beliebiges Tool (ich nehme gerade einen meiner Lieblingseditoren) und es tut einfach. Den Server für die Anbieter gibt es von vielen Herstellern. Und plötzlich hat man etwas, das zum Nutzen aller explosionsartig wächst.

Beispiel 3: Die Plattform Java: Java ist zunächst einmal eine Definition einer freien Programmiersprache. Man nehme einen Compiler eines beliebigen Herstellers. Bis auf die üblichen Qualitätsunterschiede sind diese einfach austauschbar. Das Ergebnis Läßt man auf einem beliebigen Betriebssytem laufen. Der Ärger, den man dabei hat, ist in letzter Zeit immer geringer geworden, die Qualität immer besser und das zu extrem günstigen Preisen.

Das sollten gute Gründe sein, sich beim Thema Notensatz zunächst einmal intensiv mit Standardformaten zum Austausch der Notensatzinforation zu kümmern.

Es gibt etwa 80 bis 90 Notensatzprogramme weltweit. Diese teilen sich einen ziemlich kleinen Markt. Durchschnittlich haben diese Firmen zwei Programmierer.

Sie kaufen sich ein zweifellos tolles Notensatzprogramm. Wie sicher sind Sie sich, daß es die kleine Firma in fünf Jahren noch gibt? Sie kaufen sich in fünf Jahren einen neuen Computer mit einem Betriebssystem, an das heute noch keiner denkt. Läuft das Programm darauf?

Da die Antworten wenig optimistisch stimmen, kann die Konsequenz nur lauten: wenigstens die Daten will ich retten können. Das MIDI-Fileformat ist dazu nicht geeignet, es gehen fast alle wesentlichen Informationen verloren.

Es gibt einen weiteren Grund, sich für den Austausch zu interessieren: Es gibt inzwischen Programme, die gescante Noten interpretieren können. Diese Programme sind zwar allesamt noch nicht sonderlich gut, werden aber immer besser. Wie kommen die Daten in Ihr Lieblingsnotensatzprogramm? (Damit will ich aber nicht sagen, daß es brauchbare Notenscanprogamme gibt).

Ein ganz wesentliches Kriterium für die Auswahl eines Notensatzprogramms sind damit die unterstützten Datenformate.

Weitere Informationen gibt es auf openformats.org.

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